Donnerstag, 2. Mai 2013

Trapani über Erice nach San Vito Lo Capo

Morgens ging es erst mal wieder mit einem Gutschein zur Bar an der Hauptstrasse, Cappuccino und ein süßes Gebäck nach Wahl. Es war zwar kühler, aber blauer Himmel, und so beschloß ich statt dem direkten Weg über Erice nach San Vito La Capo zu fahren. Erice liegt auf 750m Höhe, Trapani nahe Null, und das auf der kleinen SP31 mit wenig Verkehr, aber dafür ordentlicher Steigung. Die Blicke zurück auf Trapani und die Egadischen Inseln waren gigantisch, der Schweiss floss aber auch in Strömen. Irgendwann hatte ich es aber dann doch geschafft und stellte mein Rad vor dem Stadttor ab.
Die Stadtgründung will man auf König Eryk, Sohn der Göttin Aphrodite, zurückführen. Der Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit zu Ehren errichteten die Elymer am Gipfel des Monte Erice einen großen Venustempel. Später verehrten die Karthager hier Astarte, die Griechen ihre Aphrodite und die Römer die Venus. Von all dem ist nichts mehr vorhanden , anstelle des Venustempels steht jetzt das Castello die Venere aus der Normannenzeit. Trapani war früher der Hafen von Erice, und wer nicht so sportlich ist wie ich, der kann auch mit der Seilbahn hochfahren. Die wenigen Sehenswürdigkeiten kosteten alle 2 Euro, ansonsten ist Erice eine Kleinstadt mit gepflasterten Sträßchen und einer Unmenge von Touristen-Lädchen und schönen Trattorias. Wer den Weg bis hierhin geschafft hatte, ließ wohl auch gerne ein paar Euro da, um den herrlichen Blick von oben zu genießen. Mir reichten 2 Magnum-Eis, um meine heißgelaufene Betriebstemoperatur wieder abzukühlen.
Abwärts ging es dann bis Valderice, wo ich schnell noch eine Cola kaufte. Es stand 1,55 Euro drauf, aber bezahlen musste ich 2 Euro, weil sie gekühlt war. Auch eine Geschäftsidee. Kurze Zeit später ging es links von der SS187 ab nach Sperone und leider schon wieder aufwärts. Irgendwie hatte ich gedacht, jetzt geht es nur noch runter bis zum Strand. Dann wars aber soweit, ich ließ es nur noch laufen durch das Karstgebirge bis nach Macari mit interessanten Felsen und einem endlosen Strand. Auf dem kurzen Anstieg nach San Vito Lo Capo dann meine erste Begegnung mit einer Schlange, leider war sie tot. Ich denke mal, es war eine schwarze Morphe der Gelbgrünen Zornnatter oder auch volkstümlich Karbonarschlange genannt. Sah äußerlich fast unbeschädigt aus, etwa 1 m lang, schade.
Im Albergo Auralba war mein Zimmer nicht ganz so schön wie im Internetauftritt zu sehen. Statt Meeresblick gab es nur ein Zimmer hinten raus, aber doch mit großem Balkon, und die Leute sind auch sehr nett. Meinen Plan, morgen mit dem Rad die 7 km durch den Zingaro-Nationalpark zu fahren, kann ich knicken, Radfahren ist dort nicht erlaubt. Muss ich und kann ich akzeptieren, die Mountainbiker sind wirklich nicht überall nur eine Freude. Das heißt für mich aber auch, dass ich etwa 20 km auf demselben Weg zurückfahren muss, den ich hergekommen bin. Also früher aufstehen.
Der Ort wird dominiert von einer riesigen Felsformation des Karstgebirges im Zingaropark. Davor liegt ein herrlich breiter und sauberer Sandstrand mit grünblauem Wasser, genau, wie man es sich erträumt. Ich war zwar nur mit den Füssen drin bei einem Strandspaziergang, aber das Wasser war schon angenehm warm mit bestimmt 20°C. Im Sommer ist hier wohl die Hölle los, es gibt unzählige Restaurants, Campingplätze und Unterkünfte aller Art. Leider kam dann ein Gewitter auf, und ich hastete mit meinen paar Einkäufen schnell zurück und sitze seither auf dem Balkon, um meine Post und den Blog abzuarbeiten. Hier einen Tag bei Sonnenschein zu verbringen, wäre auch nicht verkehrt gewesen.
Via Giovanni Batiste Fardela quer durch Trapani

die Sichel in Trapani biegt sich nach rechts, der Hafen ist links

auf der linken Seite gut noch einmal die Salinen zu sehen


ein ruhiges Plätzchen in Erice



Marzipan ist eine teure Spezialität in Erice


markante Felsen bei Macari

wahrscheinlich eine Karbonarschlange

herrlicher Strand in San Vito Lo Capo

einmal duschen bitte einen Euro

Mattanza - grausamer Thunfischfang in Sizilien

Gewitter Stimmung beim Blick aus meinem Hotel

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