Sonntag, 14. April 2013

Palermo nach Cefalu 81km

Frühstück gab es heute keines, aber ich kam trotzdem erst nach 9 Uhr los. Durch die vielen Einbahnstrassen in Palermo dauerte es eine Weile, bis ich die Stadt hinter mir gelassen hatte. Viele Radfahrer grüßten mit "Ciao", und es herrschte ziemlicher Verkehr auf der SS113. Hinter Ficarazzi ging es dann auf kleiner Strasse links ab nach Aspra, wo gerade die nachts gefangenen Fische verkauft wurden. Am Capo Zaffarano vorbei ging es weiter, bis rechts eine steile Strasse etwa 1 Kilometer nach Solunto abging. Mir lief der Schweiss in Strömen, war es heute doch mit 24°C noch ein wenig wärmer als gestern.
Solunt wurde im 8.-7.Jahrhundert vor Christus von den Puniern gegründet, später wurde es römisch. Bis auf ein paar wenige Gebäudereste sieht man nur die Grundrisse der Mauern und Strassen, so dass ich in Anbetracht der Hitze dann doch auf die Besichtigung verzichtete. An einer alten Steinbrücke über den Fiume San Leonardo vorbei landete ich schließlich auf dem Plaza Duomo von Termini und gönnte mir einen Cappuccino.
Ging es bisher ziemlich rauf und runter, war die zweite Hälfte gemütlicher. An Industrieanlagen vorbei und riesigen Neubauvierteln mit Ein- und Zwei-Familienhäusern direkt am Meer ging es auf einer kleinen Strasse direkt neben der Eisenbahnlinie lang. Anscheinend sehe ich irgendwie italienisch aus, denn mehrmals fragten mich Autofahrer nach dem Weg. Non capisco. Ich weiß jetzt zwar, dass 21 auf italienisch "ventuno" heißt, das war meine letzte Zimmernummer, aber mehr auch nicht. Ok, der letzte wollte zum Meer, "mare" verstehe ich auch, aber der Zugang zum Meer ist auf Sizilien echt nicht einfach. Entweder ein Mafiosi hat sich eine Luxus-Villa dahingestellt und alles eingezäunt, oder die Autobahn oder Eisenbahn geht vorbei und man kommt nicht hin. Wenn mein Sonnenbrand weiter voranschreitet, dann wird mich irgendwann keiner mehr fragen.
Von Weitem schon war Cefalu mit seinem Normannen-Dom direkt vor dem 270m hohen Rocca di Cefalu zu sehen. Die Stadt lebt in der Zwischenzeit voll vom Tourismus, und die waren wirklich zahlreich. Nur mit Hilfe der GPS-Daten fand ich mein B&B schließlich nur 200 m vom Dom entfernt und direkt auf den Felsen am Wasser gelegen. Sogar ein Zimmer mit Meerblick hatte ich, einfach klasse. Nach der Dusche ließ ich mich durch die Gassen treiben, besichtigte den Dom und den einzigen Zugang von der Meerseite in die Altstadt, die Porta Pescara. Nach dem Einkaufen ging es noch einmal den Berg hinauf, um pünktlich die letzten Sonnenstrahlen am Plaza Duomo zu genießen.
Jetzt will ich versuchen, den Blog nachzureichen, was gestern mit der lahmen Internetverbindung nicht geklappt hat. Vielleicht habe ich ja heute mehr Erfolg. Der Vermieter hat mir nicht nur erzählt, dass seine Freundin aus Hamburg kommt , sondern auch, dass der Flughafen Catania wegen eines erneuten Ausbruchs am Ätna gesperrt ist. Ich bin ja gespannt, wie das in einer Woche ausschaut, wenn ich dort in 2000m übernachten will. 
 
Fischmarkt in Aspra

Leckereien aus dem Meer
 
nicht alle sind gleich ... manche leben exklusiver und wollen niemand neben sich


Steinbrücke über den Fiume San Leonardo


Industrieanlagen wollen gerne ans Wasser


Cefalu hat eine tolle Lage


der berühmte Normannendom von Roger II.


die Treppe als willkommener Sonnenplatz


sehr schöne Fenster


die Altstadt von Cefalu vom Meer her


die Terrasse vom B&B CasaNova

die letzten Sonnenstrahlen am Plaza Duomo



 

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