Samstag, 20. April 2013

Postoleoni nach Letojanni

Ich hatte mir auf 6 Uhr den Wecker gestellt, bin dann aber doch erst gegen 8 Uhr raus. Durch die Sonne war es draußen schon wärmer als in der Hütte. Was für eine Überraschung, neben der Hütte gab es noch einen riesigen Teich mit Goldfischen und weiter oben einen Picknickplatz zum Feiern und Grillen. Ich frage mich nur, wann der genutzt wird.
Als ich das Fahrrad belud, stellte ich erst mal fest, dass sich eine Schraube an einer Ortlieb-Tasche gelöst hatte. Ich schraubte das alles wieder fest, und dann kam nach den ersten 200m schon wieder ein grünes Gitter. Diesmal konnte ich mit dem leeren Fahrrad einen Schleichpfad nebenher gehen und das Gepäck dann am Gitter wieder aufnehmen. Es ging noch einmal hoch, dann sollte links ein noch kleinerer Weg nach unten abgehen. Aber da war ein Zaun, ohne eine Leiter. Während ich noch überlegte, sah ich plötzlich an einer Stelle eine Schnur. Wenn man diese aufmachte, konnte man den Maschendraht zur Seite drücken, und ich kam mit dem Rad durch. Gestern Nacht hätte ich das nie gefunden! Es ging dann auf einer mit Geröll übersäten Spur steil nach unten, ich musste ständig beide Bremsen betätigen. Ohne Draufzusitzen natürlich, das wäre lebensgefährlich gewesen, denn es ging teils ganz schön abwärts auf der Seite.Ich sah sehr schöne und große Smaragd-Eidechsen, Schmetterlinge und viele Vögel. Zwei Mal noch musste ich an anderer Stelle die Lücke im Zaun suchen, durch die ich mein Rad schieben konnte, aber nach etwa 1 1/2 Stunden hatte ich die 4 Kilometer bis zur Strasse geschafft und gönnte mir im nächsten Ort erst mal ein Magnum-Eis. In rasender Fahrt ging es dann wieder runter zum Meer, das ich bei Roccalumera erreichte und meine Ankunft dort auch gleich mit einem Cappuccino und einem Schoko-Croissant feierte.
Rückwirkend betrachtet würde ich diese Route auf keinen Fall mehr machen, es sei denn zu Fuss oder mit dem Rad und ohne Gepäck. Ich wollte den Umweg über Messina vermeiden, und ich habe der Karte des ADAC geglaubt.Schon ein wenig älter von 2008, sollte aber trotzdem nicht so einen Mist anzeigen.
Hier an der Ostseite Siziliens ist alles auf Badebetrieb ausgelegt. Hotel reiht sich an Hotel, Restaurant an Restaurant, die Strände sind weitläufiger als im Norden. Auch das Wasser ist sehr sauber, wenn auch noch sehr kalt, ich habe heute mal meine Füsse reingehalten.Allerdings sind alles nur Kieselstrände, und besonders sauber gehalten werden diese auch nicht. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass im Sommer trotzdem alles voll ist.
Ziemlich gemächlich fuhr ich zu meinem Hotel in Letojanni. Das Zimmer ist ok, es gibt auch einen Balkon mit seitlichem Meerblick und auf das nur 2 m danebenstehende Haus mit seinen Bewohnern. Allerdings ist hintendran die Bahnlinie, da rumpelt alle Viertelstunde ein Zug durch. Und der Internetanschluss in meinem Zimmer geht auch nicht, also muss ich immer zur Rezeption. Zur Feier des Tages bin ich mal in die Pizzeria am Strand und habe es mir gut gehen lassen. Da kamen nach all den Tagen blauen Himmels einige dunkle Wolken vom Ätna heruntergezogen, bin mal gespannt, wie das Wetter morgen wird. Ich gehe gleich noch Getränke einkaufen, Leitungswasser kann man hier nur selten trinken. Und dann werde ich heute Nacht bestimmt sehr gut schlafen.
meine Herberge für eine Nacht

dieses Tal bin ich gestern hochgekommen

große Eidechse

blühende Landschaft

über den Berg in der Mitte bin ich rüber

Ziegenhaltung über Nacht

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen